Geschichte von Gemeinde und Bethlehemraum

Im Jahre 1966 erfüllte sich für viele Friedersdorfer Christen ein langgehegter Wunsch: ein eigener Kirchenraum. Eine Kirche gab es in Friedersdorf früher ja nicht. Friedersdorf war und ist keine selbständige Kirchengemeinde, sondern ist Teil der Gemeinde Pulsnitz. Gottesdienste waren früher nur sehr selten, in den 1940-er Jahren zweimal jährlich, später einmal im Monat. Da kam einer der Pulsnitzer Pfarrer nach Friedersdorf und predigte in Bienerts Gasthaus „Bergkeller“. Der Saal des „Bergkeller“ wurde zum Gottesdienstraum, und nebenan in der Gaststube wurde ausgeschenkt. Zu Amtshandlungen wie Taufen, Trauungen und Beerdigungen mussten die Leute nach Pulsnitz. Auch zu Weihnachten gab es im Dorf keinen Gottesdienst. Die erste Christvesper am Heiligabend fand erst 1966 statt, nachdem der Bethlehemraum eingeweiht worden war.

War ein lang gehegter Wunsch: Bau eines Gemeinderaumes

Schon seit Ende des 19. Jahrhunderts trafen sich Christen aber regelmäßig wöchentlich zu den Bibelstunden der Landeskirchlichen Gemeinschaft. Diese fanden in Wohnungen statt, und auch ein 1918 eingerichteter Raum befand sich in einer Wohnung. Als aber 1957 die DDR-Behörden für dieses etwas größere Zimmer die Räumung anordneten, wurde es dringlich, nach einem eigenen Gebäude zu suchen, was in dieser Zeit schwer genug war. Rudolf Mißbach stellte seine Scheune zur Verfügung, dort sollte ein Kirchenraum entstehen. Nachdem erst die landeskirchliche Gemeinschaft das Vorhaben vorangetrieben hatte, setzten sich nun Pfarrer Müller, dann Pfarrer Naumann dafür ein. Nach vielen Bemühungen, Ablehnungen erneuten Anträgen und Rückschlägen lag die offizielle Baugenehmigung am 20. Dezember 1965 vor. „Es war wie ein Weihnachtsgeschenk“, erinnerte sich der damalige Pfarrer Naumann. Nun ging es mit Hochdruck los, denn die Gemeinde stand schon lange in den Startlöchern. Mit einzelnen Arbeiten hatte sie sogar schon vorher begonnen. Viele Spenden von Gemeindegliedern und zahlreiche freiwillige Helfer trugen zum Gelingen bei. Am 3. Advent, dem 11. Dezember 1966, wurde der Raum durch den sächsischen Landesbischof Noth eingeweiht.

Schon um 8.30 Uhr sammeln sich die Friedersdorfer am Gasthof „Goldene Ähre“, um dann von dort in einem Festzug zum neuen Kirchenraum zu gehen. Er erhält den Namen „Bethlehemraum“, denn Ort Bethlehem gehöre zu Weihnachten, und die Einweihung war kurz vor Weihnachten. Und unter dem Raum war noch ein Stall – und Jesus wurde in einem Stall geboren. In diesem Raum fanden von nun an die Gottesdienste, Bibelstunden und Gemeinschaftsstunden statt. Kirchgemeinde und Landeskirchliche Gemeinschaft nutzen bis heute gemeinsam den Bethlehemraum, der aber seit 2009 ein neues Gesicht hat.

 

Mit der Zeit wurde der Saal zu eng und die Treppe nach oben für manche zu beschwerlich. So reifte der Entschluss zum Anbau. Viele Gemeindeglieder stellten Zeit und Geld dafür zur Verfügung. Zunächst wurde 2003 aus dem ehemaligen Stall im Erdgeschoss ein Kinder- und Gemeinderaum mit Küche. Dann der große Anbau eines geräumigen, hellen, freundlichen Gottesdienstsaales. Der alte ist mit dem neuen verbunden und wird als „Galerie“ für Eltern mit Kleinkindern genutzt, als Christenlehre- und Kinderstundenraum.

 

 Der Bethlehemraum heute

Bis dahin waren die Gottesdienste in Bienerts Berggasthof gefeiert worden. Zweimal jährlich fandIn den 40-er Jahren des vorigen Jahrhunderts fand zweimal jährlich ein Gottesdienst statt, später einmal im Monat, zu dem einer der Pulsnitzer Pfarrer nach Friedersdorf kam, viele Jahre war es Pfarrer Müller, der im Gasthaus „Bergkeller“ den Gottesdienst hielt und predigte. Der Saal des „Bergkeller“ wurde zum Gottesdienstraum, und nebenan in der Gaststube wurde ausgeschenkt - bis 1966 der Bethlehemraum eingeweiht werden konnte.Da es keinen eigenen Raum gab, waren auch nur selten Gottesdienste. Mitte des vorigen Jahrhunderts zweimal im Jahr, später einmal im Monat. Friedersdorf war und ist keine selbständige Kirchengemeinde, sondern ist Teil der Gemeinde Pulsnitz mit eigener Predigtstätte.

Es war völlig ungewöhnlich, dass so etwas zu DDR-Zeiten verwirklicht werden konnte. Die Familie Mißbach stellte ihre Scheune (siehe Bilder) dazu zur Verfügung. Mit viel Einfallsreichtum, viel Eigenleistungen und Spenden haben die Friedersdorfer  innerhalb eines Jahres den Kirchen- und Gemeinschaftssaal gebaut, den „Bethlehemraum“.

Denn früher soll hier Stall gewesen sein, und Jesus kam ja auch im Stall zur Welt, und die feierliche Einweihung war in der Adventszeit.

Der Saal erhielt zwei schöne Buntglasfenster des Dresdner Künstlers Horst Räcke, die die Verkündigung an die Hirten und die Geburt Jesu darstellen. Die Außenfront ziert ein großes Sgrafitto, das das Gleichnis vom vierfachen Acker zum Inhalt hat. Im Laufe der Jahre ist dann ein Jugendraum mit Küche hinzugekommen.

 

Am ersten Adventswochenende 2016 feierten wir das 50-jährige Bestehen des Bethelehmraumes.

Ausführliches zu Geschichte der Gemeinde und des Bethlehemraumes ist in der Chronik der Gemeinde zu finden, erhältlich im Bethlehemraum (Unkostenbeitrag 15 €).

 

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